Letzten Freitag trafen wir uns mit Revierförster Christopher Schierk und seinem Hund zu einem kleinen Rundgang durch unser Gelände. Da in den letzten Jahren viele Bäume abgestorben waren, wollten wir von ihm wissen, wie wir unseren Wald fit für die Zukunft machen und natürlich auch die Verkehrssicherheit gewährleisten können. Bereits im Anstieg über unseren schmalen Steig sind ein paar abgestorbene Robinien und Eichen ins Blickfeld geraten. Mehr jedoch fiel der durchwühlte Boden auf, Wildschweine und Rehe scheinen abends und nachts bei uns auf dem Gelände häufige Gäste zu sein. Neben den extremen Standortbedingungen, wenig Humus und Trockenheit, ein weiterer Grund für Schierk, warum sich die Naturverjüngung schwertut. Bei jungen Eschen und Hainbuchen konnte er Verbiss feststellen, kleine Eichen haben wir so gut wie nicht gesehen, wahrscheinlich weil sie den Wildschweinen so gut schmecken.
Beim abenteuerlichen und alpinen Abstieg ging es über einen kleinen Einschnitt, der etwas feuchter schien, so dass sich dort eine Krautschicht aus Bingelkraut und Lerchensporn ausbilden konnte und die Bäume in einem besseren Zustand waren. Zurück zum Turm: Schierk zeigte uns auch auf der Strecke einige junge Bäume wieder mit Fraßspuren.
Wie geht es nun weiter? Sein Tipp war: Am besten die Naturverjüngung stärken – also Verbissschutz anbringen. In einem ersten Schritt müssen wir hierfür unseren kleinen Bergwald nochmals begehen und die jungen Bäume bis 1,20 Meter heraussuchen. Da wir hier auf heimische Arten achten möchten, legen wir einen Schwerpunkt auf Esche, Feldahorn und Hainbuche. Anschließend bringen wir den Verbissschutz an.
Falls wir im kommenden Herbst neue Bäume pflanzen möchten, war auch hier sein Rat, uns auf die Arten zu fokussieren, die hier schon gedeihen und dem Extremstandort gewachsen sind, also wieder Traubeneiche, Feldahorn oder Hainbuche. Wegen des Eschentriebsterbens sah er diese Art eher kritisch und empfahl uns neben den obigen Bäumen noch die Flaumeiche, die ebenfalls in Mitteleuropa zu Hause ist und sehr gut mit steilen, extremen Hanglagen zurechtkommt.
Für unser kleines Bergwaldprojekt brauchen wir helfende Hände. Wer Lust hat mitzumachen, wendet sich an klimaschutz@dav-weinheim.de.




